Kulturtreff Reissmann Bischofsgrün

ehem. Kulturtreff Reissmann
ehem. Industrie- & Glasmuseum e.V. Fichtelberg - Bischofsgrün

Info unter:

N.N.

Geschichte und Ausstellungsschwerpunkte:
Unter dem Stichwort „Zieltourismus“ werden vor allem kleine Museen zu finden sein, die in ländlichen Bereichen Spezialgebiete pflegen.
Neben der Aufgabe großer staatlicher und privater Museen, zu sammeln und zu bewahren, lückenlos zu dokumentieren und zu ergänzen, haben in den letzten zwanzig Jahren viele kleine , bürgerliche Museen eine neuartige Funktion erarbeitet: sie bilden Treffpunkte zur Unterhaltung von Touristen und bieten Einblick in Region und Lebensweise, sorgen für die Bildung von Stammpublikum und werden durchweg ehrenamtlich betrieben.
Das ehemalige Glasmuseum Fichtelberg hatte in fünf Jahren siebzehn Ausstellungen angeboten - amüsant gemischt aus heimischen Glasrelikten, Buchkunst und Graphik, und lokalen Attraktionen aus der Archäologie. Am Ochsenkopf wurde eine mehrfach genutzte Waldglashütte aus dem 16.Jahrhundert ausgegraben, aus der Relikte in den Vitrinen zu sehen sind.
Daneben gab es ein reiches Angebot an historischen Glasperlen aus dem Fichtelgebirge, eine Art Perlenmarkt, zusammengetragen aus ehemals Gablonzer Produktion und Handwerk aus dem Fichtelgebirge.
Warum so viele Ausstellungen – und wie ist der Anspruch auf Beachtung zu erklären? Für die Existenz kleiner bürgerlicher Museen gibt es zwei Gründe: da größere Bestände meist weder existieren noch unterzubringen sind, gilt vorrangig der Unterhaltungswert von Ausstellungen, getragen von Phantasie, Verknüpfung von Wertbeständigkeit und Blickfang. Zielgruppen sind Tourismus und Respekt vor Neugier und Merkfähigkeit. Für kleine Gemeinden ergibt das ein kultiviertes Angebot. Zweitens nehmen gerade kleine Häuser ihre museumspädagogische Aufgabe ernst, die bildnerisches Denken und den Ehrgeiz von Kindern zu eigenem Handeln fördert. Im kleinen Glasmuseum kommt die Begriffsbildung des Sammelns dazu, die Schulung an Beispielen aus Kunst und Wissenschaft. Dazu gehören auch die Fundstücke aus der archäologischen Grabung am Ochsenkopf.
Die lange Suche nach einem Domizil hatte in Bischofsgrün ein Ende gefunden: das Museum zog um.

Seit Oktober 2012 bis ca. 2020 war der neue Anfang zu sehen mit der Dauerausstellung „Sechzig Jahre Berliner im Fichtelgebirge“. Gezeigt wurde die Gegenüberstellung von Berliner und Fichtelgebirgs-Lebensstil: Berliner Porzellan und Fichtelgebirgsglas, Mode und Historie zu Beginn des Nachkriegs-Tourismus.
Es wurden Ausstellungen, Kinderprogramme, Perlenmarkt, Workshops für Sprache und Journalismus, Lesungen und Museumsgespräche angeboten.



Das Projekt wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
2015 Glas im Fichtelgebirge